Zeichen des Interesses für Litauen
Von Anfang seines Pontifikates an erwies Papst Johannes Paul II. der „schweigenden Kirche“ in den Ländern, wo der Glaube verfolgt oder behindert wurde, seine Solidarität.
Schon bei seinen Einführungsfeierlichkeiten sagte er ein Grußwort auf Litauisch. Und auch später begrüßte er viele Male die Litauer in ihrer Muttersprache. Besonders herausragend waren die in Rom veranstalteten großen Feierlichkeiten – der 500. Todestag des hl. Kasimir 1984 und die 600 – Jahrfeier der Taufe Litauens 1987. Diese Feierlichkeiten erinnerten die Welt an das von den Sowjets okkupierte Litauen und seine verfolgten Gläubigen. Aus Anlass des Jubiläums der Taufe Litauens sprach Papst Johannes Paul II. 1987 Erzbischof Jurgis Matulaitis (1871–1927) selig. Am Vorabend des Zusammenbruchs des kommunistischen Systems 1988 erwies der Hl. Vater Litauen noch einmal ein Zeichen seiner Unterstützung und Wertschätzung, als er Bischof Vincentas Sladkevičius (1920–2000) zum Kardinal erhob.
Am 24. Dezember 1991 errichtete er für das Territorium Litauens zwei Kirchenprovinzen – die Erzbistümer Vilnius und Kaunas mit Suffraganbistümern. Gleichzeitig wurden auch die Bistümer im benachbarten Polen und Weißrussland neu geordnet. Es ist symbolisch, daß der aus Polen stammende Papst mit diesen Akten die Zugehörigkeit von Vilnius zu Litauen bekräftigte.
Vom 4. bis 8. September 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. Litauen. Er war der erste Papst in der Geschichte, der Litauen besuchte. Zum Jubiläum der Christenheit aus Anlass des Jahres 2000 wurde Litauen mit einem nicht allen Völkern gewährten Privileg geehrt – der Möglichkeit litauische Jubiläumstage in Rom zu feiern. Am 21. August 2001 berief Papst Johannes Paul II. bei der Erweiterung des Kardinalskollegiums auch den Vilniuser Erzbischof Audrys Juozas Bačkis in dieses Kollegium.
