Die Kirche der hl. Theresia
Die Kirche der hl. Theresia von Avila, die heute eng mit der Kapelle von Aušros Vartai verbunden ist, wurde in den Jahren 1633–1654 von den barfüßigen Karmeliten errichtet.Sie schmiegt sich an ihr großes geräumiges Kloster mit einigen Innenhöfen an. Die Kirche der hl. Theresia wurde nie geschlossen. Als im Jahre 1844 das Kloster der barfüßigen Karmeliten geschlossen wurde, wurde sie zusammen mit der Aušros Vartai Kapelle Pfarrkirche. Die Architektur der Kirche ist den in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts in Rom dem Beispiel der Il Gesu Kirche entstandenen turmlosen Barockkirchen entlehnt und ähnelt den in Lublin, Lwow und Krakau und anderen früheren Kirchen der Ordensgemeinschaft. Die Fassade der Kirche zeichnet sich aus durch ihre Montumentalität, eine strenge linienhafte Plastik und die vollendet verlängerten Proportionen der architektonischen Zeichnung. Die in der Fassade verwendeten wertvollen und elegant abgestimmten Materialien sind grauer schwedischer Sandstein sowie schwarzer und weißer Marmor. Solch wertvolle Materialien sind selten bei Bauwerken der barfüßigen Karmeliten. Daher zeichnet sich die Vilniuser St. Theresienkirche durch ihre Größe und ihren Luxus aus. In ihrer Architektur verbindet sich das karmelitische Modell mit herausragenden Zügen des römischen Architekten sowie mit dem den Geschmack der königlichen Umgebung und des berühmten Mäzenaten widerspiegelnden schwarzen Marmor.
Die Wandmalerei in der Vilniuser St. Theresienkirche ist das einzige erhalten gebliebene Werk solch beeindruckenden Ausmaßes aus dem künstlerischen Erbe der der ehemaligen Provinz der barfüßigen Karmeliten in Litauen. In den 1764 beendeten Fresken spiegelt sich die Spiritualität des Ordens wider, ist das Leben seiner Gründerin der hl . Theresia dargestellt. In der Kuppel der Kirche sind der Tod und die Apotheose der hl. Theresia dargestellt. Es wird vermutet, daß das Fresko der Vilniuser Künstler Motiejus Sluščianskis angefertigt hat.