Johannes Paul II. und der Kreuzberg
Am 7. September des Jahres 1993 betete auf dem Kreuzberg Papst Johannes Paul II., feierte die hl. Messe und wandte sich an die versammelte tausendköpfige Menschenmenge. Der Gebetsaufenthalt auf dem Kreuzberg während seiner apostolischen Reise durch Litauen ist dem Heiligen Vater überaus tief im Gedächtnis geblieben. Bei den verschiedensten Gelegenheiten erinnerte er später an den Kreuzberg als ein besonderes unwiederholbares Heiligtum, zu dem es sich aus jedem Land der Welt zu reisen lohnt. „Das Kreuz ist sowohl ein Zeichen der Erhöhung und der Liebe Gottes als auch ein Zeichen des ewigen Lebens in Gott“, sagte damals der Papst. Den Heiligen Vater bewegte besonders, daß nach dem auf ihn verübten Attentat im Jahre 1981 auf dem Kreuzberg ein Kreuz aufgestellt worden war mit der Bitte um Genesung für ihn.
Als der Heilige Vater im Jahre 1994 im Colosseum in Rom den Kreuzweg ging, erinnerte er die Wallfahrer aus aller Welt an den Kreuzberg: „Mich hat jenes litauische Colosseum sehr bewegt, nicht eines der Zeiten des alten Imperium Romanum, sondern ein Colosseum des letzten Jahrhunderts... Heute denke ich an die vielen anderen Colosseen, an die Kreuzberge, die auch im europäischen Teil Russlands und in Sibirien sind.“.
Am 9. September des Jahres 1995 wurde am Kreuzberg der zweite Jahrestag des Besuchs von Johannes Paul II. In Litauen gedacht. 15 – 20 000 Jugendliche kommunizierten über eine direkte Fernsehbrücke mit dem Papst, der an den Jugendtagen, die in Loretto (Italien) stattfanden, teilnahm. Als sich der Papst an die Jugend Litauens wandte, sagte er, daß er sich gern an seine Besuch auf dem Kreuzberg erinnert und ermahnte die jungen Katholiken auszuhalten „in der Treue zum Kreuz Christi, der Quelle der Liebe und der Hoffnung“.
2003 wurde in ganz Litauen der 10. Jahrestag der apostolischen Reise von Johannes Paul II. nach Litauen gedacht. Aus diesem Anlaß schickte Johannes Paul II, einen Brief an Kardinal A.J.Bačkis, in dem er auf einige Augenblicke der apostolischen Reise durch Litauen zurück-blickt. „Wie könnte ich nicht bewegt sein, wenn ich mich an den Kreuzberg erinnere? Dieser suggestive Ort erinnert die Christen Litauens an das feurige Glaubenszeugnis des ganzen Volkes, eines Volkes, das sich auf das grundlegende Symbol der Liebe Gottes zu den Men-schen stützt – die Liebe, die sich bis zum Ende im Leiden, im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi äußert“.