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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen


Du gnadenreiche Königin, in Kalvarija wunderbare
Gintaro Česonio fotografija

Der Kreuzweg

Žemaičių Kalvarija wird für das erste Beispiel eines Kalvarienbergs wie auch des Ensembles eines neuen Jerusalem nicht nur in Niederlitauen, sondern im ganzen damaligen Großfürsten-tum Litauen (LDK) gehalten. Als der Erbauer und Stifter des Kreuzwegs wird Bischof Jurgis Tiškevičius angesehen. Es wird angenommen, daß all die zur heutigen Zeit existierenden Kapellen um das Jahr 1640 herum erbaut wurden. Sehr bald wurde der Kreuzweg durch Wunder und Gnadenerweise berühmt. Im Jahre 1843 bestätigte eine vom Bischof einberufene Kommission, daß Gardai eine Ortschaft ist, die sich durch Wunder und Gnadenerweise auszeichnet.

Das Leiden Christi wird nicht nur durch das Beschreiten des Kreuzwegs unter freiem Himmel erinnert. Im Winter und in der Fastenzeit werden die Kreuzwegstationen oft in der Kirche der Heimsuchung der allerheiligsten Jungfrau Maria gegangen. Hier waren seit alter Zeit Bilder von Kreuzwegstationen. Heute schmücken die Nebenkapellen der Kirche zwanzig Bilder, die den Leidensweg Christi darstellen. Wallfahrtsprozessionen über die Kalvarienberge wurden seit ältester Zeit in der Karwoche (besonders am Karfreitag), den Tagen der Feste des Hl. Kreuzes und der Erhöhung des Hl. Kreuzes durchgeführt. Heute wird der Kreuzweg (im Sommer unter freiem Himmel, im Winter im Inneren der Kirche) mit monatlichen Ablässen begangen. Die meisten Wallfahrer strömen zum Großen Ablass in den Tagen des 2.- 12. Juli zusammen.

Der Kreuzweg von Žemaičių Kalvarija besteht aus 19 Kapellen, in denen zwanzig Stationen eingerichtet sind, denn die siebente Kapelle besitzt zwei Stationen. Die Kapellen erstrecken sich über die hügelige Landschaft des Städtchens. Ihre Architektur ist im Prinzip eine Volks-kunstarchitektur, die sich in das natürliche örtliche Landschaftsbild einfügt. Das Innere der Kapellen ist mit monumentaler ornamentaler Wandmalerei geschmückt. Die Formen der Kapellen veränderten sich vom XVII. bis zum XX: Jahrhundert ständig. Manchmal ist des-halb sogar eine genaue Datierung ihrer Errichtung schwer. Es sind typische kleine Kapellen mittleren Typs, die charakteristisch sind für die Mehrzahl der Kalvarien Polens des XVII. und XVIII. Jahrhunderts.

Der Kreuzweg von Žemaičių Kalvarija besteht aus zwei Hauptteilen: der Weg der Festnahme Christi, der mit der ersten Station der Kapelle „Das letzte Abendmahl“ beginnt und mit der zehnten Station „Im Rathaus“endet und der Kreuzesweg , der in der zehnten Kapelle „Im Rathaus“ beginnt und sich bis zur letzten, neunzehnten, Kapelle „Die Auffindung des Hl Kreuzes“ erstreckt. Die Wallfahrer beginnen den Kalvarienweg von der ersten Kapelle „Das letzte Abendmahl“, machen danach eine Runde und erklimmen den Berg des hl. Johannes und kehren über den Kedronbach zur ersten Station zurück. Von dort ziehen sie zur siebenten Doppelkapelle „Bei Kajafas“ und „Im Gefängnis“, und von dort schreiten sie in Richtung des Friedhofes auf den Birkenberg zur achten Kapelle „Bei Herodes“.Und nachdem sie von dort zurückgekehrt sind, gehen sie von der zehnten Kapelle „Im Rathaus“ den Kreuzesweg zum Kreuzigungsberg (oder Golgotha), wobei der Kreuzesweg gewissermaßen einen aus-gedehnten Bogen schlägt.

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