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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen


Heiligtum, in dem das Herz des litauischen Volkes schlägt.
Johannes Paul II.
Klaudijaus Driskiaus fotografija
Tomo Vyšniausko foto  Muziejaus foto  AL foto

Geschichte

Die erste christliche Kirche wurde an dieser Stelle zur Zeit von König Mindaugas (1200-1263) um das Jahr 1251 herum errichtet. Es wird angenommen, daß dies eine Kirche mit mittelalterlichen Formen, eher romanischen als gotischen, war. Die von Archäologen gefundenen Reste ihres Fußbodens sind in der Krypta des jetzigen Doms ausgestellt. Nach dem Tod von Mindaugas wandelten die Heiden die von ihm errichtete Kirche wieder für mehr als 100 Jahre in einen Ort der Verehrung ihres Gottes Perkunas um. 1387 wurde dann auf eine Anordnung des Großfürsten von Litauen und Königs von Polen, Jogaila (1348–1434) hin begonnen, an dieser Stelle die Kathedrale von Vilnius zu erbauen, die den Heiligen Stanislaw und Wladislaw geweiht war. Dies war eine gotische Kirche. Ihre Mauern vernichtete ein Brand 1419. Der zu der Zeit in Litauen herrschende Großfürst Vytautas (1350–1430) veranlasste, daß eine gewaltige gotische Kirche mit zwei Türmen von verschiedener Höhe auf der Fassadenseite gebaut wurde. Nach dem Zeugnis von Reisenden ähnelte die neue Kathedrale von Vilnius der Hauptkirche der preußischen Stadt Frauenburg. Im Dom von Vilnius wurden alle Großfürsten Litauens von Vytautas bis Sigismund August (1520–1572) gekrönt. Hier sind einige von ihnen wie auch verschiedene Magnaten und Bischöfe beigesetzt

Der Dom von Vilnius brannte mehrere Male ab, wurde restauriert und umgebaut. Das jetzige Gebäude des Doms entstand Ende des XVIII. Jahrhunderts nach einem Projekt des berühmten Architekten Laurynas Stoka–Gucevičius (1753–1798). Der Architekt kleidete das alte Gebäude in ein neues Gewand. Er behielt den gotischen Plan bei und komponierte sehr geschickt in die neue Struktur die Kapelle der Familie Valavičius (auch königliche Kapelle genannt) ein, die sich am Anfang des linken Seiteschiffs befindet, sowie das sich am Ende des rechten Seitenschiffs befindliche Schmuckstück – die dank der Bemühungen des Königs Sigismund Vasa (1566–1632) errichtete barocke St. Kasimirkapelle. Die Kirche wurde nach einem genau rechtwinkligen Plan umgebaut. Um eine Symmetrie zu erreichen, projektierte der Architekt gegenüber der St. Kasimirkapelle eine eben so große Sakristei, die er mit einer gleichen Kuppel bedeckte. Die drei auf der Seite des Portaldreiecks stehenden Statuen des hl. Kasimir, des hl. Stanislaw und der hl. Helena wurden im XIX. Jahrhundert geschaffen. In den Nachkriegsjahren wurden sie heruntergestürzt, aber 1997 nach erhaltenen Fotografien und anderem Bildmaterial wiederhergestellt.

Die Sowjetmacht schloß den Dom 1950 , der die ganze zweite Hälfte des XX. Jahrhunderts dann als Gemäldegalerie und Konzertsaal für Orgelmusik diente. 1988 wurde der Dom den Gläubigen zurückgegeben. Am 5. Februar 1989 wurde er durch den Vilniuser Erzbischof Julijonas Steponavičius (1911–1991) feierlich wieder eingeweiht. 

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