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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen




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Die Frömmigkeitstradition

In den Visionen der hl. Faustina versprach Jesus den Verehrern des Bildnisses Erfolge auf dem Weg der christlichen Vollkommenheit, einen glücklichen Tod und andere Gnaden. „ Eine dieses Bildnis verehrende Seele geht nicht verloren“, sagte Er Schwester Faustina. „ Die Größe dieses Bildnisses kommt nicht von der Schönheit der Farben und der Malerei, sondern aus meiner Gnade“, tröstete der Erlöser die Schwester, die weinte, weil das Bildnis nicht so schön war wie in ihren Visionen. Jesus versprach, die Städte und Dörfer zu schützen, in denen das Bildnis verehrt wird, und die Menschen zu beschützen, die auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen. Diese Kunde verbreitete sich sehr bald unter all den Vilniusern der verschiedenen Nationalitäten, denn Pfarrer M. Sopočka half Schwester Faustina bei der Verwirklichung der ihr von Gott aufgetragenen Mission und verkündete auch selbst sehr mutig die Barmherzigkeit des Allmächtigen. Er ermutigte die Schwester, ein Tagebuch zu führen, das dann zu einer der Quellen der mit der Barmherzigkeit Gottes verbundenen Spiritualität wurde.

Zum ersten Male wurde das Bildnis öffentlich im Jahre 1935 in Aušros Vartai zum Triduum des Osterfreitags, des Ostersamstags und des Weißen Sonntags zum Abschluß des Jubiläumsjahrs der Erlösung der Welt gezeigt. Nachdem Schwester Faustina im Jahre 1938 verstorben war, wurde ihr Tagebuch gelesen und das Geheimnis der Visionen enthüllt. Pfarrer Sopočka erhielt von den Oberhirten von Vilnius die Erlaubnis, öffentlich die Herkunft des Bildnisses des Barmherzigen Jesus zu erklären.

Es wurde das Imprimatur zum Druck des Gebetskränzleins zum Gott der Barmherzigkeit und Andachtsbildchen in polnischer und litauischer Sprache mit dem Bildnis des Barmherzigen Jesus erteilt. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden dieses eine besonders geschätzte Devotionale –die Kopien des Bildnisses waren sehr unter den Soldaten verbreitet.

Selbst unter den ungünstigen Bedingungen der Sowjetzeit zog das von einem zum anderen Ort irrende Bildnis ununterbrochen die Massen der Beter an. Noch mehr Gläubige beteten privat vor seinen Reproduktionen. Als im Jahre 1978 die Kongregation für Glaubenslehre erklärte, daß sie keinerlei Einwände gegen eine Verehrung des Barmherzigen Jesus auf die Weise hat, die durch die Visionen von Schwester Faustina begründet sind, begannen sich die Kopien des Bildnisses in aller Welt rasch zu verbreiten. Dazu trug auch besonders Papst Johannes Paul II. mit der Enzyklika Dives in misericordia / Apstus gailestingumo, 1980 ) bei, in der er die theologischen Grundlagen derSpiritualität der Barmherzigkeit Gottes bestätigte. Im Jahre 1993 sprach er Schwester Faustina selig und im Jahre 2000 sprach er sie heilig. Bei seinem Besuch in Vilnius betete der Hl. Vater vor dem sich zu jener Zeit in der Heilig Geist Kirche befindlichen Bildnis des Barmherzigen Jesus.

Das Kränzlein der Barmherzigkeit Gottes – ist ein Gebet, das der sich selbst in Vilnius offenbarende Jesus der Schwester Faustina diktierte, das gebetet wird , indem man die Perlen des normalen Rosenkranzes durch die Hand gleiten läßt. In der Kirche der Barmherzigkeit Gottes wird das Kränzlein jeden Tag nach der litauischen und vor der polnischen Hl. Messe gebetet oder gesungen. Vom Karfreitag bis zum Fest der Barmherzigkeit Gottes am Weißen Sonntag versammelt man sich neun Tage hindurch, um das Kränzlein in besonderen Intentionen zu beten, die von der hl. Faustina aufgeschrieben wurden für andere Menschen, insbesondere für die Sünder, für die sich vom Glauben Lossagenden, für die Erkalteten, für die Heiden.

Auf dem Krankenbett erfuhr Schwester Faustina die Bitte Jesu, daß Seine Todesstunde besonderes verehrt werden soll als Stunde der großen Barmherzigkeit, um drei Uhr am Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt ist die Kirche immer gefüllt mit Betern, die das allerheiligste Sakrament des Altars verehren oder den Kreuzweg gehen. Den ganzen Tag über ist die Kirchentür zur belebten Gasse in der Altstadt geöffnet. Das durch sich außen befindende Lautsprecher rezitierte Gebet Sei uns und der ganzen Welt barmherzig zieht häufig die Passanten an, insbesondere die zur Universität eilenden Studenten.

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