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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen


O ji kaip motina gera ten tebestovi...
Bernardas Brazdžionis
Silvijos Knezekytės fotografija
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Istorija

Geschichte

Es wird angenommen, daß die Pfarrkirche in Kaunas durch den Großfürst des Großfürsten-tums Litauen, Vytautas (1350–1430) gestiftet wurde. In den historischen Quellen ist die Kirche erstmals im Jahr 1413 erwähnt. Die Pfarrei in Kaunas gehörte anfangs zum Bistum Vilnius. Zu Beginn des XVII. Jahrhunderts besaß die Pfarrkirche der Stadt noch nicht den Basilikateil. Die Kirche bestand nur aus dem Presbyterium und die sich an ihre Nordseite anschmiegende zweistöckige Sakristei. Zu Ende des XV. oder zu Beginn des XVI. Jahr-hunderts wurde mit dem Anbau eines Kirchenschiffs an das Presbyterium begonnen. Es wurden die Fundamente errichtet und ein Teil der Wände gemauert, aber aus Geldmangel wurden die Bauarbeiten abgebrochen und für fast 120 Jahre stand die Kirche unvollendet da.

Nach einem Brand im Jahr 1624 wurde dann beschlossen, den Kirchbau unverzüglich zu beenden. 1655 wurden massive Türme gebaut, Pfeiler, ein erhöhtes Mittelschiff – so entstand der Raum einer Basilika. 

In den Jahren 1771–1784 wurde nach einer Stiftung durch den Herrscher von Litauen und Polen , Stanislaus August (1732–1798), im Prinzip das ganze Innere erneuert. Es wurden sieben durch ihre Weiße strahlende gemauerte Altäre errichtet, eine Kanzel und Orgelchor-empore, es wurde das ganze Skulturdekor geschaffen (sowohl das figurelle wie auch das ornamentale), das Interrieur der Kirche erhielt den stilistischen Ausdruck des späten Barock. Nachdem Litauen im Jahre 1795 seine Staatlichkeit verlor und sich in den Händen des zaristischen Russlands wiederfand, wurde die Pfarrkirche von Kaunas im Jahre 1805 zur Kirche des Augustinerklosters. Als im Jahre 1864 das Zentrum des Bistums von Nieder-litauen von Varnai nach Kaunas verlegt wurde, übernahm die Kirche Bischof Motiejus Valančius (1801–1875). Die Kirche besaß zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht den Status einer Kathedrale; der wurde ihr erst im Jahr 1895 verliehen. In Vorbereitung auf die Feierlich-keiten zur Verkündigung der Erhebung zur Kathedrale wurde das Gebäude der Kirche umgebaut und erneuert. An die Südseite des Presbyteriums wurde in den Jahren von 1893 bis 1895 die Sakramentskapelle angebaut. Fast alle alten Altarbilder wurden durch neue ersetzt, gemalt durch Mykolas Elvyras Andriolis (1836–1892).

Im Jahre 1921 wurde der Kathedrale der Titel einer kleinen Basilika verliehen und als im Jahre 1926 durch Papst Pius XI. eine eigene Kirchenprovinz für Litauen eingerichtet und Kaunas zum Zentrum des Erzbistums und Metropolie von Kaunas wurde – der Rang einer Erzkathedrale und Basilika. Im Jahre 1935 wurde an der Südwand der Erzkathedrale das Mausoleum für den Priester und Poeten Maironis (1862–1932) angefügt.In den Jahre 1968 bis 1970 wurde bei der Restaurierung des Interrieurs der Kirche und den Erneuerungsarbeiten das Interrieur der Erzkathedrale stark verändert. Die ganze Inneneinrichtung mit Skulpturen und anderen Dekorelementen wurden in grauen Aschenfarben und lebloser violetten Farbe angemalt. Deshalb sah der Innenraum der Kirche bis zur Restauration im Jahr 2008 ziemlich finster aus.

Im Jahr 1997 wurde ein Projekt für den Umbau des Presbyteriums entsprechend den Forde-rungen der erneuerten Liturgie geplant und durchgeführt. Als im Jahr 2000 Kardinal Vincentas Sladkevičius (1920–2000) in der Sakramentskapelle beigesetzt wurde, wurde der Beisetzungsort durch eine weiße Marmorplatte bezeichnet. Im Jahre 2001 wurde im Altar an der ersten Säule auf der Linken (in Blickrichtung zum Altar) das seit Beginn des XVII. Jahrhunderts Kaunas berühmt machende Bildnis der allerheiligsten Jungfrau Maria, der Mutter der Gnaden, aufgehängt.

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