Das Bildnis der Gottesmutter der Schmerzen
Das Bildnis der Gottesmutter der Schmerzen ist das älteste Bildnis des Doms in Kaunas.Die zu beiden Seiten des Bildnisses aufgehängten Voten bezeugen, daß hier seit ältesten Zeiten Gnaden erfahren wurden. In den Visitationsakten und den Inventarverzeichnissen der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts wie auch aus späteren Zeiten wird dieses Bildnis als wunder-tätig und alt bezeichnet. Das Gemälde wurde zu Ende des XVI. oder zu Beginn des XVII. Jahrhunderts gemalt und befindet sich auf dem gleichnamigen Altar, der an dem ersten linken Pfeiler (in Blickrichtung zum Hauptaltar) errichte ist. In den zweiten Zwischenraum des Altars ist das von dem Künstler Petras Kalpokas (1880–1945) gemalte Bildnis „Der hl. Antonius von Padua“ hineinkomponiert.
Das Bildnis gehört zu dem ikonographischen Typ der Pieta. Sein wesentliches und kompo-sitionelles Zentrum ist die allerheiligste Jungfrau Maria, die den kraftlosen gebeugten Körper Christi hält. Hinter der Figur der Gottesmutter öffnet sich ein tiefer Raum – eine Nacht-landschaft mit Gebäuden und Hügeln als lakonischer Hinweis auf den Ort und die Zeit der Handlung. Beiderseits der Gottesmutter und ihres Sohnes befinden sich zwei Engel mit brennenden Kerzen in den Händen.