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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen



Kristaus šviesa ir tiesa mūs žingsnius telydi!
Gintaro Česonio fotografija

Geschichte

Nachdem Litauen zu Beginn des Jahrhunderts seine Unabhängigkeit wiedererlangte, kam die Idee auf, in Kaunas, im Stadtteil Žaliakalnis, eine Kirche als Denkmal für die Unabhängigkeit zu errichten. Dieser Vorschlag fand die Unterstützung durch herausragende Persönlichkeiten Litauens. Da infolge der zu der Zeit in Litauen gerade herrschenden Finanzkrise es nicht mög-lich war, diesen Plan schnell zu verwirklichen, wurde beschlossen als Beginn erst einmal eine kleine vorläufige Kirche zu errichten. Zu Beginn des Jahres 1926, wurde in Vorbereitung auf die Zehnjahresfeier der Unabhängigkeit der Gedanke dieses Kirchbaus von neuem belebt. Aúf einem von Erzbischof Juozapas Skvireckis (1873–1959) initiierten Treffen von Vertretern aller Schichten der Gesellschaft wurde dann beschlossen, die Wiedererlangung der Unabhän-gigkeit durch den Bau eines Heiligtums des Volkes zu verewigen, wobei man sich von dem Gedanken leiten ließ, daß ein Volk, das an die Auferstehung des Erlösers glaubt, unbesiegbar ist. 

Im Jahre 1933 wurde das Projekt des Ingenieurs Karolis Reison 8 1894–1981) bestätigt. Mit dem Projekt wurde versucht die Aspekte einer Kirche, eines Denkmals und des Gegenwartsbezugs zu vereinen. Der Kirche wurde vorausgesagt, daß sie zu einem Denkmal der Architektur des XX: Jahrhunderts wird. Das sollte sichergestellt werden durch eine moderne Stilistik, eine fortschrittliche Konstruktion, beste Baumaterialien und eine sehr gute Qualität der Bauarbeiten. Die Kirche sollte auch zu einem Pantheon der Nation werden: in speziell in den Kellergeschossen eingerichteten Krypten beabsichtigte man die verdientesten Persönlichkeiten des Volkes beizusetzen sowie dorthin die sterblichen Überreste von früher verstorbenen Berühmtheiten Litauens zu überführen.

Im Jahre 1934 während des ersten Eucharistischen Kongresses Litauens wurden die Funda-mente der Kirche eingeweiht. In das Fundament wurde ein gewaltiger aus Palästina, vom Ölberg herbeigeschaffter würfelförmiger Stein eingemauert. Danach verlangsamten sich wegen des ständigen Mangels an finanziellen Mitteln die Bauarbeiten immer mehr, standen zeitweise sogsr still. Erst im Sommer des Jahres 1938 wurden die Mauern der Kirche hoch-gezogen. Die hauptsächlichen Bauarbeiten wurden im Frühling des Jahres 1940 beendet. Als die Sowjetunion Mitte Juni 1941 Litauen okkupierte, waren die Arbeiten des Innenverputzes schon zur Hälfte abgeschlossen.

Die Sowjetmacht konfiszierte das fast fertige Kirchgebäude. Während der deutschen Okku-pation wurde die Kirche in ein Papierlager umgewandelt. Nach der Rückkehr der Sowjets unterschrieb Stalin im Jahre 1952 eine Anordnung, in der er anordnete,in der unvollendeten Kirche eine Fabrik für Radioapparate zu errichten. Das Gebäude wurde daraufhin rekonstru-iert: Das Mittelschiff wurde durch fünf Stahlbetonzwischendecken in fünf Stockwerke aufgeteilt. In den Seitenschiffen wurden drei weitere Stockerke eingezogen.Die Radiofabrik arbeitete in dem Kirchengebäude bis zum Jahre 1956. Die Gläubigen der Pfarrei mußten sich die ganze Zeit der sowjetischen Okkupation hindurch mit der noch vor dem Krieg erbauten vorläufigen kleinen Kirche begnügen.

Als im Jahre 1988 die nationale Wiedergeburt begann, forderte die Öffentlichkeit, daß die Kirche den Gläubigen zurückgegeben wird. Das wurde schließlich im Jahre 1990 getan. Die Firma Banga verpflichtet sich bis zum Jahre 1993 die Werkhalle schrittweise in andere Gebäude zu verlegen, das Gebäude mit eigenen Mitteln in Ordnung zu bringen und es so zu übergeben, wie es beim Einzug der Fabrik in das Kirchengebäude aussah. Die Radiofabrik ging aber bankrott, ohne ihr Versprechen, das Kirchengebäude in seinem ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, erfüllt zu haben.

Wegen des ständigen Geldmangels gingen die Wiederaufbauarbeiten nur langsam voran. Erst im Jahre 1996 wurden die letzten Einrichtungen der Fabrik aus dem Kirchengebäude entfernt Am 9. Novebmer 1997 feierte Erzbischof S. Tamkevičius im Beisein von einigen Bischöfen und einer großen Schar von Priestern in der von Gerüsten eingerahmten Kirche die erste hl. Messe. Vor der hl. Messe weihte der Erzbischof die Kirche und den Hauptaltar. Während des in Kaunas im Jahre 2000 vom 1 . bis zum 4. Juni gefeierten II. Eucharistischen Kongresses Litauens wurde in der Kirche zwischen den Gerüsten die hl. Messe gefeiert und fanden Veranstaltungen für die Jugend statt. Seit dem 2. Juli 2002 wurde begonnen in der durch die Wiederaufbauarbeiten gezeichneten Umgebung jeden Sonntag die hl. Messe zu feiern.

Die bedeutende Unterstützung durch die Stadtverwaltung von Kaunas im Jahre 2004 und durch den Staat im Jahre 2005 haben sehr dazu beigetragen, die Arbeiten zu einem baldigen Ende zu bringen. Im Juli 2004 wurde die Kapelle der allerheiligsten Jungfrau von Šiluva auf dem Dach der Kirche eingeweiht. Am 26. Dezember 2004 wurde die Kirche der Auferstehung Christi feierlich Gott geweiht. An den Feierlichkeiten nahmen KardinalA.J.Bačkis, der Erzbischof von Kaunas S.Tamkevičius, der Präsident der Republik Litauen V.Adamkus , Vertreter der Stadtverwaltung von Kaunas und eine Menge von Gläubigen teil. Am16. Februar 2006 weihte Erzbischof S. Tamkevičius das im Untergeschoß gelegene Kolumbarium ein – einen Raum zur Aufbewahrung der Urnen mit den sterblichen Überresten von Menschen, die sich Verdienste um die Kirche und um Litauen erworben haben.

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