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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen


Du gnadenreiche Königin, in Kalvarija wunderbare
Gintaro Česonio fotografija

Die Geschichte

Gardai, wie Žemaičių Kalvarija früher genannt wurde, wird in den schriftliche Quellen erst-mals im Jahre 1253 erwähnt. Der Großfürst Litauens Vytautas (1350–1430) schenkte im Jahre 1417 den Grund und Boden von Gardai dem Bischof vo Niederlitauen. Im Jahre 1619 wurde hier eine Kapelle erbaut, im Jahre 1622 eine Pfarrei. Der Bischof von Niederlitauen, Jurgis Tiškevičius ( 1596–1656) lud im Jahre 1637 Dominikaner ein, denen er Häuser baute und Ländereien schenkte Die Dominikaner schufen hier einen Kalvarienberg - sie erbauten 19 Kapellen mit 20 Stationen des Kreuzwegs Christi. Von der in Gardai errichteten Kalvarija und dem hier zu feiern begonnenem Ablassfest des Kalvarienbergs erhielt die Ortschaft den Namen Žemaičių Kalvarija.

Seit der Mitte des XVII. Jahrhunderts begann sich der Ruhm des Gnadenbildes der aller-heiligsten Jungfrau Maria mit dem Jesuskind und des Ablassfestes Maria Heimsuchung von Žemaičių Kalvarija zu verbreiten. Das Gnadenbild der allerheiligsten Jungfrau Maria brachte aus Rom nach Žemaičių Kalvarija der Dominikaner Petras Pugačevskis mit. Seit dem Jahre 1643 ist das Bildnis als Gnadenbild anerkannt, und es wurde erlaubt es als ein solches zu verehren. Die Dominikaner erbauten neben ihrem Kloster eine Kirche, der der Titel der Heim-suchung der allerheiligsten Jungfrau Maria verliehen wurde. Es wurde damit begonnen ein zwölf Tage lang dauerndes Ablassfest der Heimsuchung der allerheiligsten Jungfrau Maria zu feiern , das mit dem schon früher gefeierten Ablass vom Kalvarienberg verbunden wurde. Im Jahre 1609 wurde aus dem Lubliner Dominikanerkloster die größte Reliquie des hl. Kruezs hierher übertragen, die bis auf den heutigen Tag hier aufbewahrt wird.

Im Jahre 1750 wurde in Žemaičių Kalvarija eine große schmuckvolle hölzerne Kirche errich-tet und die Kapellen des Kalvarienberges wurden restauriert oder sogar auch umgebaut. Als jedoch das Ablassfest immer mehr an Popularität gewann, machten sich die Dominikaner im Jahre 1780 an den Bau einer größeren , geräumigeren gemauerten Kirche, die im Jahre 1822 fertiggestellt wurde.Auf Anordnung der zaristischen Machthaber wurde im Jahre 1889 das Kloster der Dominikaner geschlossen und nach Žemaičių Kalvarija ein Bistumspriester be-rufen. Im Jahre 1896 wurde die Kirche durch einen Brand vernichtet. In den Jahren 1897–1902 wurde sie wiederaufgebaut, wobei man sich an das Projekt der früheren Kirche hielt, das der Architekt Augustinas Kosauskas (?–1803) erarbeitet hatte.

Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens im Jahre 1918 und der Errichtung des Bistums Telšiai im Jahre 1926, ließen sich im Jahre 1927 die Marioner in Žemaičių Kalvarija nieder. Die Marioner richteten in Žemaičių Kalvarija eine Grundschule ein, arbei-teten mit der Jugend, kümmerten sich um die Erneuerung der Kapellen, hielten in den umlie-genden Pfarreien Volksmissionen und Exerzitien ab. Im Jahre 1939 reparierten sie das Innere und Äußere der Kirche und malerten sie neu. In dem gleichen Jahr wurde während des großen Ablassfestes von Žemaičių Kalvarija großartig und feierlich das 300-jährige Jubiläum der Errichtung des Kalvarienberges begangen.

Im Jahre 1948 wurde das Kloster der Marioner durch die sowjetischen Machthaber geschlos-sen und die Kirche wurde wieder zur Pfarrkirche. Die Sowjetmacht verbot jegliche öffentliche Äußerung seiner religiösen Überzeugungen und beabsichtigte die Kapellen zu schließen. Aber dank der Bemühungen der Gläubigen wurde die Kirche in Žemaičių Kalvarija nicht geschlos-sen , die Kapellen des Kalvarienbergs wurden nicht zerstört. Nur der Name des Städtchens wurde geändert – im Jahre 1967 wurde es in Varduva umbenannt. Ungeachtet der von der Sowjetmacht veranlassten Behinderungen der Gläubigen, an dem Ablassfest in Žemaičių Kalvarija teilzunehmen, kamen zu dem Ablassfest auch während der gesamten Sowjetzeit jedes Jahr Tausende Menschen aus ganz Litauen.

Am 8. Juli des Jahres 1987 wurde in Žemaičių Kalvarija feierlich das Jubiläum der Taufe Litauens begangen. Am 6. Mai 1988 wurde der Kirche der Titel einer kleinen Basilika verliehen. Im Jahre 1989 wurde dem Städtchen der alte Name Žemaičių Kalvarija wieder zuerkannt. Im Herbst des Jahres 2003 begann in Žemaičių Kalvarija der Propädeutikkurs des
Vincentas Borisevičius Priesterseminars Telšiai zu wirken. Im Jahre 2004 legte dann Papst Johannes Paul II. die Bedingungen und die Ordnung für den vollkommenen Ablass, den man im Heiligtum von Žemaičių Kalvarija erhalten kann, fest, und erlaubte den Prozess der Krönung des Gnadenbilds der Gottesmutter mit dem Jesuskind mit päpstlichen Kronen zu beginnen. Diesen Prozeß schloß Papst Benedikt XVI ab. Am 8. Oktober des Jahres 2006 wurde das Bildnis feierlich gekrönt.

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