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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen


Du gnadenreiche Königin, in Kalvarija wunderbare
Antano Lukšėno fotografija

Das Bild der Allerheiligsten Jungfrau Maria mit dem Jesuskind

Das sich auf dem Hauptaltar der Kirche von Žemaičių Kalvarija befindliche Bildnis der aller-heiligsten Jungfrau Maria mit dem Jesuskind ist seit ältester Zeit durch wunderbare Gnaden berühmt. Es wird gesagt, daß das schon durch Wunder berühmte Bildnis der Dominikaner Petras Pugačevskis aus Rom mitbrachte. Das Bildnis kann Anfang des XVII. Jahrhunderts gemalt sein oder in einem Kloster in Rom gefunden worden sein. Nach Žemaičių Kalvarija kam es in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts, am wahrscheinlichsten in der Wende vom dritten zum vierten Jahrzehnt. Nach dem ikonographischen Schema ist das Bildnis dem ikonographischen Darstellungstypus Glykophysula zuzuordnen.

Seitdem sich das Gnadenbild der allerheiligsten Jungfrau mit dem Jesuskind in Žemaičių Kalvarija befand, begann sich der Kult dieses Bildnisses zu entwickeln, der sich mit dem Kult des schon früher Berühmtheit erlangenden Kreuzweges und dem Kult der im Jahre 1649 aus Lublin erhaltenen Reliquie des Hl. Kreuzes verband. Im XVIII. Jahrhundert war das Bildnis der Gottesmutter mit dem Jesuskind schon weit bekannt. In der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts und im XIX. Jahrhundert halfen dann verschiedenste dieses Bild darstellende Gravuren und Andachtsbildchen für Pilger den Kult dieses Bildnisses zu popularisieren. Bis in das XX. Jahrhundert blieben einige Kirchenlieder erhalten, die der Gottesmutter von Žemaičių Kalvarija gewidmet waren und von den Dominikanern selbst geschaffen worden waren. Den größten Einfluß auf die Verbreitung des Kultes dieses Bildeshatte aber der Ablass von Žemaičių Kalvarija, der schon im XVIII. Jahrhundert Großer Ablass genannt wurde. Die seit dem Jahre 1927 in Žemaičių Kalvarija ansässigen Marioner bemühten sich aus allen Kräften um die Verbreitung des Kultes des Gnadenbildes von Žemaičių Kalvarija. Ungeachtet der Versuche der sowjetischen Machthaber das Abhalten des Ablasses zu behindern, wurde der Kult der Gottesmutter mit dem Jesuskindauch in diesem Zeitraum nicht vergessen. Am 8. Oktober des Jahres 2006 wurde das Bildnis feierlich mit von Papst Benedikt geweihten Kronen gekrönt.

Als das Bildnis in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts durch wunderbare Gnaden be-rühmt wurde, begann man die Wunder in einem speziellen Buch zu verzeichnen, das im Jahre 1896 bei einem Brand vernichtet wurde. Aber die durch das Bild erfahrenen wunderbaren Gnaden werden durch die Voten bezeugt. Seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg haben sie sehr zugenommen: das zeugt von den Gnadenerweisen, die die Menschen vor dem Gnaden-bild der allerheiligsten Jungfrau erfahren haben.

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