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Pilgerwesen im ChristentumPilgerwesen in LitauenJohannes Paul II. und Litauen



Mutter der Barmherzigkeit, unter deinen Schutz und Schirm!
Klaudijaus Driskiaus fotografija

Die Kapelle von Aušros Vartai

Die Kapelle der Gottesmutter ist in dem im XVI. Jahrhundert errichtetenWehrturm des Tors der Morgenröte errichtet. Das ist ein fast quadratisches zwei Stockwerke großes Bauwerk, das 1829 die Züge des spätklassizistischen Stils erhielt. Die Fassade mit zwei Zwischenäumen und einem dreieckigen Giebel, geschmückt mit dem Auge der Vorsehung (Symbol des Schutzes durch Gott) erinnert an einen Triumphbogen. Auf den Giebel ist in Latein geschrieben Mater Misericordiae (Mutter der Barmherzigkeit), darunter Sub tuum praesidium confugimus (Unter Deinen Schutz und Schirm) . Ursprünglich war die Inschrift hier in polnischer Sprache, aber nach dem verlorenen Aufstand von 1863 , wurde sie auf Druck der zaristischen Verwaltung durch eine lateinische Inschrift ersetzt. Im Jahre 1933 wurde wieder die polnische Inschrift angebracht; heute jedoch sehen wir erneut die wieder zurückgekehrte lateinische Inschrift als die Sprache der Kirche, die für alle Gläubigen bestimmt ist.

Im Zentrum des klassizistischen Altars befindet sich das wundertätige Gnadenbild der Gottesmutter der Barmherzigkeit. Zu beiden Seiten des Bildes stehen zwischen Säulen Skulpturen der beiden Gebärer Mariens, St. Joachim und St. Anna. Das Gewölbe schmücken flache Stuckreliefs. Auf ihnen sind ein Stern und noch zwei andere Mariensymbole aus der ihr gewidmeten Lauretanische Litanei zu sehen.

Links (in Blickrichtung zum Altar) die Bundeslade, das Zeichen der Anwesenheit Gottes in seinem Volk im Alten Bund. Zur Rechten „das goldene Haus“, der Sitz der Weisheit Gottes, gekrönt mit einer Weinrebzweig und einem Schilfrohr. Den Sockelteil der Kapelle bedeckt ein 1932 in Vilnius getriebener Fries im Art decor Stil. Die Komposition des Frieses bilden stilisierte Lilienzweige, in deren Blüten Medaillons mit Reliefs hineinkomponiert sind, die bildhaft die Anrufungen der Lauretanischen Marienlitanei ausdrücken, die rings um die Medaillons eingraviert sind. Dieser Fries ist fast so etwas wie ein sichtbarer Ausdruck des Klangs der von den Pilgern hier täglich gesungenen Litanei. Für die Versilberung des Frieses wurden die im Heiligtum angesammelten Voten verwandt. Mit ihnen sind auch die Wände der Kapelle bedeckt.

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