Die Kirche
Die Kirche der Himmelfahrt der allerheiligsten Jungfrau Maria in Pivašiūnai ist ein Denkmal der klassizistischen sakralen Holzarchitektur in Litauen. Sie ist einfach, aber hübsch. Sie ist einzigartig, obwohl sie auch an den Dom von Vilnius erinnert. Der Plan dieser Kirche ist der eines lateinischen Kreuzes mit dem breiten Teil des Schiffs in der Quere. Der Raum des Kirchenschiffs wird durch zwei anmutige Säulenreihen in drei ungleich große Teile aufge-gliedert, wobei das Mittelschiff wesentlich breiter ist. Die Fassade besteht aus einem toskanisches Portikum mit einem verlängerten dreieckigen Ziergiebel. In ihm ist ein ovales von Strahlen umgebenes Fenster, das gewissermaßen das Auge der Vorsehung symbolisiert. In den Seitenwänden sind ziemlich breite Pfeiler, die einen Kontrast zu der waagerechten Bretterverschalung bilden.
In dem in der Form eines Portikums gehaltenen Hauptaltar wiederholen sich die Formen der Hauptfassade und werden weitergeführt, ergänzt durch Skulpturen aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts bis zum letzten Viertel des XIX. Jahrhunderts und weitere Schmuckelemente. Dieses Portikum stellt gewissermaßen noch einmal eine Kirche in der Kirche dar, einen Ehrenbaldachin für den größten Schatz der Kirche von Pivašiūnai – das seit Urzeiten durch seine Gnaden berühmte Bildnis der allerheiligsten Jungfrau Maria. Der große Hauptaltar wurde zusammen mit der Kirche errichtet uns später immer wieder erneuert und ergänzt. Er wurde wahrscheinlich in Anlehnung an den Hauptaltar des Doms von Vilnius geschaffen.